Einen Kaffee bitte – aber rrröstfrisch

Röst-Workshop Titel2 ALzK

Mein Röst-Workshop
…in der Kaffeerösterei Oranien-Nassau

Aufgeregt und voller Erwartungen fieberte ich diesem Tag entgegen. „Was erwartet mich im Röst-Workshop, was erfahre ich Neues und wie schmeckt wohl meine „eigene“ Kaffeemischung? Mit wie vielen Menschen werde ich dieses Abenteuer Rösten wohl erleben? Teilen wir die gleiche Kaffeeliebe?“ Fragen über Fragen…

Und natürlich wollte ich Antworten, die ich – soweit darf ich vorweggreifen – mehr als bekommen habe 😉 Aber, lest selbst, was ich in diesem Röst-Workshop so alles anstellen durfte (es war nicht nur die Röstmaschine!).

Kaffeerösten – mit viel Gefühl ans Werk

Mit meinem Lieblingsmensch (von ihm habe ich übrigens dieses wundervolle Geschenk zum Geburtstag erhalten) fuhr ich also an einem sonnigen Samstagmorgen nach Moers zur Kaffeerösterei Oranien-Nassau, um den gebuchten Termin für meinen Röst-Workshop wahrzunehmen. Es kribbelte und krabbelte – wann sind wir endlich da…

Kaffeerösterei Oranien-Nassau - Eingang

Kaum am Zielort angekommen und von einem freundlichen Menschen in Empfang genommen, stand bereits ein herrlich duftender Espresso vor mir. Klasse, so konnte es weitergehen!

Kaffeerösterei Oranien-NassauIch hatte noch etwas Zeit, bevor mein „kleiner“ Traum in Erfüllung ging, und schaute mich daher mit großen Augen erst einmal um. Was ich sah, gefiel mir auf Anhieb: Ein schönes Café-Restaurant mit liebevollen Details, hier ein bisschen Retro, dort wieder edel und modern.

Unterschiedliche Sitzbereiche laden den Gast zum gemütlichen Verweilen ein – entweder zu einem ausgiebigem Frühstück, einem Mittagsimbiss, einer Kaffeepause mit einem Stückchen Kuchen oder einem Abendessen, wie ich der Karte des Hauses entnehmen konnte.

Kaffeerösterei Oranien-Nassau - Röstmaschine

Und mitten drin, das Herzstück der Kaffeerösterei: die große, futuristisch anmutende Röstmaschine.
Sie begrüßt als Namensgeberin der Lokalität eindrucksvoll und stählern die Gäste.

Kaum, dass ich meinen Espresso ausgetrunken hatte, begrüßte mich der Inhaber, Oliver Krach, und erklärte mir zur Einweisung kurz den Ablauf des Workshops. Und dann… ging es auch schon los… Aber, Moment mal. Wo sind denn die anderen Kursteilnehmer? Die gäbe es nicht, so der Hausherr. Dieser Kurs wäre heute nur exklusiv für 1 Person – für mich. Wow! Das musste ich erst einmal sacken lassen. Innerlich tanzte ich jedoch einen Boogie-Woogie 😉 Ich konnte all meine Fragen ohne Rücksicht auf andere stellen. SUPER!

Röstworkshop Titel ALzKZunächst begaben wir uns auf eine kleine Kaffeereise. Dafür war schon alles vorbereitet.

Aus verschiedenen Kaffeeanbaugebieten waren die säuerliche Arabica- und die eher bittere Robusta-Bohne in Gläsern verteilt: mal größer, mal kleiner, mal runder und mal ovaler geformt, mal farblich variierend. Diese Unterschiede, so erklärte mir Herr Krach, sind nicht nur einzig durch die Höhenlagen sondern auch durch die jeweilige Ernte-Methode (Picking oder Stripping genannt), die individuelle Weiterverarbeitung und letztendlich durch die Einstufung in Grades zu erklären.

Die Röstung – so wird aus der Bohne dein (Lieblings-)Kaffee

Kaffeerösterei - der Röstmeister

Im sogenannten Trommelröstverfahren werden die Kaffeebohnen in einer traditionellen (häufig noch handwerklichen) Art und Weise geröstet. Sie dauert in der Regel 8 bis 25 Minuten und erreicht Temperaturen zwischen 180° C und 240 ° C.

Bei dieser Röstung dreht sich die von außen beheizte Trommel mit Kerben zum Durcheinanderwirbeln der Kaffeebohnen um den eigenen Mittelpunkt. Eine Innenheizung mit Gebläse sorgt für eine gleichbleibende Temperatur in der gesamten Trommel. Die lange Zeit der Röstung gibt den Kaffeebohnen genug Zeit, Aromen auszubauen und ungewollte Säuren abzubauen.

Der Röstgrad bestimmt den Geschmack

Eine grundlegende Unterscheidung beim Rösten von Kaffee, erklärte mir Herr Krach, sei die zwischen hell und dunkel. Die helle Röstung mit eher grasigen Aromen betont mehr die Säure und empfiehlt sich zum Beispiel für Filterkaffee. Die dunkle Röstung erfolgt mit höherer Temperatur und dauert entsprechend länger. Als Ergebnis sind weniger Säure und mehr Bitterstoffe in den Kaffees, die daraus entstehen – vornehmlich jedoch für Espresso.

Kaffeerösterei - ich

Wer die Wahl hat, hat die Qual…

Kaffeerösterei - Kaffeeauswahl

Ich habe mich schließlich für eine schokobetonte Geschmacksvariante entschieden:
Tanzania Arabica AA 50 %, Kenia AA 30 %, Guatemla SHB EP 20 %

Also fleißig abgewogen und gemischt. Der Röstvorgang wurde auf meine „eigene“ Mischung aus den drei verschiedenen Kaffeesorten entsprechend abgestimmt. Alles war nun soweit vorbereitet, ich durfte den Röster einschalten.

Sobald dieser die vorgegebene Betriebstemperatur erreicht hatte, füllten wir gemeinsam die Kaffeebohnen ein. (Die kleinen Böhnchen sehen so klein und zierlich aus, ja von wegen.) Na, dann mal los, Uhr einstellen und abwarten!

Kaffeerösterei - Kaffeerösten

Mit jeder Röststufe knackte es unaufhörlich im Kessel, bahnte sich ein sanftes Röstaroma seinen Weg durch den Raum. Zeit abgelaufen, nachschauen, Temperatur nachregulieren, Uhr einstellen und abwarten…

Kaffeerösterei - von hell bis dunkel

Von einem anfangs hellgrün veränderten die Bohnen ihr Aussehen – wurden sie
blonder bzw. schließlich brauner. Damit einher ging auch ein sich verändernder Geruch.
Roch es doch zu Beginn noch nach warmer Milch, wurde daraus später ein betörender Kaffeeduft.
Mmh, so unbeschreiblich gut!

Für den Geschmack, so der Röstmeister, sei es ebenso wichtig, auf ein gewisses Gleichgewicht der Kaffeebohnen zu achten bezüglich Größe, Härte und Feuchtigkeitsgrad. Andernfalls wären manche Bestandteile noch nicht ausgeröstet – andere hingegen schon „verbrannt“.

Kaffeerösterei - Sieb

Als die Bohnen die gewünschte Maximal-Hitze erreicht hatten,
durften sie anschließend auf dem offenen Sieb abkühlen.

Kaffeerösterei - Kaffee ist fertig

Es ist soweit. Der Kaffee ist fertig…

Kaffeerösterei - Eintüten

Erst, als die gerösteten Bohnen vollständig erkaltet waren, kamen sie in die Tüte.

Kaffeerösterei - mein Label

Mit meinem individuellen Kaffeelabel etikettiert, fertig war „mein Kaffee“. Einfach unglaublich!

Es war ein wunderschöner Tag, den ich mit dem leidenschaftlichen Kaffeeröster, Oliver Krach, verbringen durfte. Ein Röst-Workshop, der für mich keine Wünsche offen ließ…

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Bis bald, eure Davidelle

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