Das Who is Who der Kaffeewelt

Spezialitäten in der Kaffeewelt

Hallo und da bin ich wieder – zurück aus meiner kleinen „unfreiwilligen Auszeit“! Ostern ist dieses Mal an mir nur so vorbeigerauscht. Eine Erkältung hat mich ausgeknockt, mit allem was dazugehört.
Ich hoffe aber, ihr hattet schöne(re) Ostertage mit dem dazugehörigen Kaffee und leckerem Ostergebäck.

Kaffeespezialitäten

Heute widme ich mich den verschiedenen Spezialitäten in der Kaffeewelt. Ob in Österreich, Italien, Spanien oder Frankreich – Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Es gibt zigfache liebenswerte und fantasievolle Bezeichnungen für dieses wunderbare Getränk. Und es kommen immer mehr hinzu.

Österreich: Kaffeegenuss = Lebenskultur

In Österreich gehört Kaffee einfach zur Lebenskultur, das gilt insbesondere für die Wiener mit ihren Kaffeehäusern (das erste Wiener Kaffeehaus wurde übrigens 1683 gegründet). Ins Kaffeehaus gehen, das ist hier sehr viel mehr als in irgendeinem Lokal eine Tasse Kaffee zu trinken.

Nur im Kaffeehaus findet der Gast eine besondere Atmosphäre, ein Flair, das schon beim Betreten verführt und verzaubert: ein wenig altmodisch – unbedingt; ein bisschen weg von der Hektik – ja, aber eben nur ein bisschen. Man fühlt sich besonders an diesem Ort, und spürt die lange Tradition, die dahinter steckt. Betörender Kaffeeduft und in der Auslage alles, was die Zuckerbäckerkunst so hervorzubringen vermag, leises Stimmengewirr, klapperndes Geschirr, Zeitungen, die auf den Gast warten oder kleine Tischchen, die zum Verweilen einladen: irgendwie bleibt die Zeit in dieser reizvollen Atmosphäre stehen …

Viele berühmte Anhänger der Kaffeehauskultur haben dafür treffende Worte gefunden, wie beispielsweise „ein Ort für Leute, die allein sein wollen, dazu aber Gesellschaft brauchen“.

Apropos Kaffee: Für Nichteingeweihte ist es noch immer eine Kunst, einen Kaffee zu bestellen. Soll es ein „Kleiner Brauner“, ein „Einspänner“, „Fiaker“, „Mokka“ oder doch lieber eine „Melange“ sein. Die Vielfalt der Kaffeevariationen ist schier endlos. Doch welche Kaffeezubereitung verbirgt sich hinter dem jeweiligen Begriff? Damit ihr im Kaffeehaus den Überblick behaltet – hier die beliebtesten Österreichischen Kaffeespezialitäten.

Italien: Caffè oder Espresso

1647 wurde das erste europäische Kaffeehaus eröffnet: in Venedig. Die reiche Stadt am Wasser verdankt dies ihren Handelsbeziehungen zum Orient. Seitdem bestimmen rund um den Markusplatz die vielen Cafés Bild und Atmosphäre des Viertels.  Dort findet ihr auch eines der ältesten Kaffeehäuser Italiens, das ehrwürdige „Caffè Florian“. 1720 gegründet, ist es bis heute eine Institution der Lagunenstadt und entführt seine Gäste mit den Gemälden an den Wänden noch immer in fremde Welten. An diesem verwunschenen Ort ließ sich u.a. Thomas Mann für sein Werk „Tod in Venedig“ inspirieren.

Espresso – ein kleiner Kaffee ist immer unter Druck

Ende des 19. Jahrhunderts – einem Mailänder Ingenieur dauerte die Zubereitung einer Tasse Kaffee zu lange – wurde die erste funktionierende Espressomaschine der Geschichte erfunden. Innerhalb von Sekunden war – durch hohen Druck erzeugt – eine kleine Tasse Kaffee gefüllt. Mit der Crema als Qualitätsmerkmal, erhielt der kleine schwarze Kaffee den Namen „Espresso“.

Das Espressotrinken wird mit dem Land Italien so stark verbunden wie mit keinem anderen Land. Ein traditioneller Tag in Bella Italia beginnt mit einem Espresso oder Cappuccino. Ein Italiener verzichtet morgens eher auf ein Frühstück als auf seinen Espresso und genießt den kleinen Muntermacher im Stehen in einer Espresso-Bar oder auf dem Weg ins Büro. Haben sie etwas mehr Zeit, genießen sie ihn in einem kleinen Café – dann gerne auch mit Zeitung und einem Gebäck wie einem Cornetto.

Mit bis zu fünf Espressotassen durchschnittlich über den Tag verteilt, steht bei Italienern der Espresso an der Spitze der beliebtesten Art der Zubereitung. Sogar der Genuss in den späten Abendstunden führt nicht zu schlaflosen Nächten, ganz im Gegenteil: Denn durch das starke Rösten der Espressobohnen – sehr viel stärker als in anderen europäischen Ländern – enthält der Espresso doch erheblich weniger anregendes Koffein.

Welche Kaffeespezialitäten die Italiener auch lieben, das schwarze Getränk muss schnell, heiß und stark sein. Folgt mir in die italienische Kaffeewelt.

Spanien: Der kleine Schwarze birgt ein süßes Geheimnis

In Spanien ist der kleine Schwarze ganz anders geröstet als bei uns. Für spanische Kaffeemischungen – „Mezcla“ genannt – sind bis zu 30 % der Bohnen generell im Torrefacto-Verfahren geröstet.

Der Name torrefacto kommt aus dem Spanischen und bedeutet übersetzt „geröstet“. Diese Art der Röstung ist speziell wegen seinem süßen Geheimnis: Zucker. Er wird beim Rösten zugesetzt und ummantelt die Bohne mit einem glänzenden Karamellüberzug. Dank dieser Zuckerglasur, können die Kaffeebohnen wesentlich dunkler geröstet werden als üblich. Das reduziert die Säure und mildert wiederum den bitteren Geschmack des Kaffees ab. Süß ist das Ergebnis allerdings nicht – dafür ist der Zuckeranteil viel zu gering.

Die spanischen Kaffeevarianten reichen von Café solo bis americano. Und es wird gemixt, was das Zeug hält. Ob mit Milch, reichlich Kondensmilch, Zucker und gerne auch mit Bränden und Likören. Genießt die vielen köstlichen und ausgefallenen Kreationen.

Up to date: die aktuellen Kaffee-Trends

Etliche Kaffee-Pads und -Kapseln später: Wir Kaffeegenießer besinnen uns wieder zurück auf den Filterkaffee – mit besten Bohnen, langsam und schonend von Hand zubereitet. Von wegen spießig – für die altbewährte Aufgussmethode nimmt man sich gerne wieder etwas länger Zeit. Denn durch den langsamen, gleichmäßigen Aufguss können sich die Aromen des Kaffees bei ca. 95 Grad optimal entfalten. Auch ich habe, bereits vor etlichen Jahren,  meine Kaffeemaschine aussortiert und mir u.a. einen Porzellanfilter zugelegt. Seitdem genieße ich den komplexen Geschmack der jeweiligen Kaffees in all ihren Facetten & mit allen Sinnen. Im Gaumen zeichnen sich sanfte Frucht- oder Nussaromen, elegante Kakao- und Karamellnoten, ein Hauch von dunkler Schokolade oder eine leichte Blumigkeit ab. Es gibt noch viel zu schmecken, also hoch die Tassen …

Nicht weniger interessiert es die Kaffeetrinker, woher der Kaffee kommt. Qualität ist mehr denn je gefragt. Viele Kaffeeröstereien haben diesen Trend für sich entdeckt und bieten besten Kaffee von kleinen Plantagen an. Auch in den USA – wo der Trend zum „Coffee to go“ entstanden ist – nehmen sich immer mehr Menschen bewusst mehr Zeit für ihr Lieblingsgetränk. Mit der Third Wave of Coffee (aktuelle Kaffee-Revolution) wird Kaffee nun mit der gleichen Leidenschaft und Ernsthaftigkeit behandelt wie Wein.

Doch was kann man alles mit dieser Aromenvielfalt anstellen? Hier die Trends im Überblick – viel Spaß beim ausprobieren 😉

Down Under – Kaffee-Hotspot für Kaffeeenthusiasten

Auch am anderen Ende der Welt hat der Kaffee tiefe Spuren hinterlassen. In Melbourne, dem Mekka für Kaffeeliebhaber, weht einem praktisch aus jeder Gasse der röstfrische Duft von Kaffee entgegen. Mit zahlreichen Spezialitäten locken die vielen Cafés und Röstereien – bieten neben Tees raffinierte Kaffeespezialitäten.

Australiens Kaffeespezialitäten findet ihr hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert