Woher kommt eigentlich unser Kaffee?
Wusstet Ihr, dass es etwa 60 unterschiedliche Kaffeesorten gibt? Davon sind jedoch nur zwei Sorten für die Kaffeeproduktion von Bedeutung: Arabica und Robusta. Auf den ersten Blick kann man die beiden kaum auseinanderhalten – sehen sie sich doch sehr ähnlich. Aber beim genaueren Hinsehen haben sie ihren ganz eignenen Charakter, der sich durch die verschiedenen Kaffeeanbaugebiete, Klimazonen und Temperaturen entwickelt.
Kaffee anzubauen ist nicht ganz einfach, gelten Kaffeepflanzen doch als divenhaft. Denn sie sind wählerisch und gedeihen nur in einem ausgeglichenen Klima ohne extreme Temperaturen optimal. Arabica-Pflanzen sind dabei sensibler als Robusta-Pflanzen, sie wachsen nur in Höhenlagen und bei gemäßigten Temperaturen bis 25° C. Robusta-Pflanzen dagegen gedeihen auch im Flachland nehmen zudem Temperaturen über 30° C nicht übel.
Rund um die Welt wird Kaffee angebaut
Die Kaffeeanbaugebiete im Überblick:
Afrika
- Im Osten des Landes wird vorwiegend Arabica-Kaffee angebaut – die Robusta-Bohnen dagegen fast nur im Westen.
Asien
Die klimatischen Bedingungen in Asien bieten ideale Voraussetzungen für erstklassigen Kaffee:
- So wird in Vietnam zu 90 % Robusta-Kaffee angebaut.
- Die Besonderheit des indischen Kaffees liegt in der Aufbereitung, dem sogenannten Monsooning. Dabei werden die Kaffeebohnen dem Monsun ausgesetzt, bis sie eine gelbliche Farbe aufweisen. Dadurch entsteht ein besonders mildes Aroma, das viele Kaffeekenner sehr schätzen.
- Neben dem Luvac-Kaffee (Hierbei handelt es sich um Kaffeebohnen, die von einer Schleichkatzenart gefressen, verdaut und anschließend wieder ausgeschieden werden. Die besonderen Enzyme im Darm sorgen dabei für einen ungewöhnlichen Geschmack.) verbinden Kaffeeliebhaber den Inselstaat Indonesien vor allem mit besonderem Arabica-Kaffee. Der Großteil der indonesischen Inseln hat sich jedoch auf den Anbau von Robusta-Kaffee spezialisiert.
Australien
Auch wenn Australien nicht zu den führenden Kaffeexporteuren gehört, wird in und um Down Under herum ein hervorragender Arabica-Kaffee produziert.
Nord- und Zentralamerika
In Nord- und Zentralamerika werden fast ausschließlich Arabica-Bohnen geerntet.
- Die hohen Lagen der Anden oder die Berghänge der mexikanischen Sierra Madre bieten sehr gute Anbaubedingungen für qualitativen Hochland-Kaffee.
- In Mexiko gedeiht hochwertiger Kaffee an dem etwa 200km langen Gebirgszug Chiapas.
- Haiti und die Dominikanische Republik sind zwei kaffeeproduzierende Staaten mit einer langen Anbautradition von Arabica-Bohnen.
- Von dieser beinahe unscheinbaren karibischen Insel stammt einer der teuersten und exklusivsten Kaffees der Welt: der Jamaika Blue Mountain. Dieser besondere Kaffee erreicht die Kaffeeliebhaber nicht – wie üblich – in Leinensäcken, sondern in kleinen Holzfässern.
- Auch Costa Rica lebt vom Anbau hochwertiger Arabica-Bohnen. Dabei erfreut sich der „Tarrazu“ besonderer Beliebtheit (auch ich mag ihn sehr wegen seiner schokoladigen Note!).
- In Nicaragua herrscht subtropisches Klima und bietet so ideale Wachstumsbedingungen für den Kaffee.
Südamerika & Karibik
Die abwechslungsreichen Landschaften in Südamerika begünstigen eine große Kaffeevariation, mit einem hohen Koffeingehalt bei einem geringen Säureanteil. Diese kann man bei uns in Deutschland leider nur selten genießen. Die qualitativ hochwertigen Bohnen verbleiben zumeist im Land.
- Brasilien produziert – überwiegend durch Kleinbauern – Robusta- und Arabica-Kaffee in guter bis sehr guter Qualität.
- Das ecuadorianische Andenhochland bietet gerade für den Anbau von Arabica-Kaffee die idealen Ausgangsbedingungen. Von dort stammt auch der bekannte Vilacabamba-Kaffee (ein wahrer Trinkgenuss!).
- Weltweit betrachtet erzeugt Kolumbien die größte Menge an Arabica-Kaffee. Das feucht-warme Klima der Anden hat dabei großen Einfluss auf die Qualität des Kaffees.
- In unmittelbarer Nähe zur Karibik gedeiht ein aromatischer Kaffee (Medellín-Kaffee) mit einem ausgewogenen Säuregehalt und erzielt auf dem Weltmarkt Höchstpreise.